Nach
einem Rennen schießen mir
immer viele Dinge durch den Kopf: Was
war gut, was nicht so? Zwar
sollte man bei so einem
Saisonabschluss nicht zu streng mit sich sein, aber ich habe
Fehler im Rennen gemacht, wodurch ich
mein angepeiltes Ziel nicht erreicht habe. Die Form war da -
aber das ist eben nicht immer Alles.
Die
Vorbereitung am Renntag war
perfekt. Ich war früh am Schwimmstart, alles ging
zügig, auch mein Fahrrad
war schnell bereit und so hatte ich genügend Zeit mich am Strand
noch mental auf das Rennen vorzubereiten. Kurz vor 7 Uhr war ich im
Wasser. Ich reihte mich im hinteren Feld
und Punkt 7 Uhr fiel der Startschuss. Ich kam ganz
gut weg und fand schnell meinen Rhythmus. Dann der Tritt -
dahin, wo es einem Mann am meisten Schmerzen bereitet. Mir
blieb die Luft weg und ich musste stoppen, um mich
erstmal zu sammeln. Das
Gute daran war, das ich im
Anschluss genügend Platz zum
Schwimmen hatte, nur wurden
mit der Zeit die Wellen immer höher. Nachdem ich viel Wasser
geschluckt hatte, und auch offensichtlich auch etwas orientierungslos
herum geschlängelt bin, kam ich nach 1:26 min aus dem Wasser.
Nach einem schnellen
Wechsel lief es gut auf dem Rad. Nach
der Stadtgrenze mit Rückenwind machte es richtig Spaß
über den Highway zu brettern. Durch den Rückenwind war recht
wenig vom eigentlichen Fahrtwind zu spüren, sodass es sich nach
einer Weile nur noch heiß anfühlte. Genau
mein Ding und meine Laune wurde immer besser. Es war ein kurzweiliges
Rennen und der Anstieg nach Hawi war schnell bewältigt. In Hawi
blies der Wind streng von vorn und der Regen war eine willkommene
Abkühlung. Jetzt noch die 80km zurück und schon kommt meine beste
Disziplin. Leider hatte ich in der Euphorie zu viel gegessen und so
brachte ich auf den letzten
60km keinen festen Bissen mehr runter. Egal, dachte
ich - es gibt genügend
Cola an den Verpflegungsständen.
Ich drosselte mein Tempo etwas und
da auch der Wind nun von vorn kam, wurde es nichts mit meiner
Zielzeit von unter 5h.
So
kam ich nach 5:05h in die Wechselzone, übergab mein Rad, schnappte
meinen Beutel und machte mich fürs Laufen
bereit. Schon auf den letzten 20km auf dem Rad hatte ich
Schmerzen in den Fussohlen, beim Schuhwechel sah ich dann auch die
sich anbahnenden Blasen. Die Radschuhe waren offensichtlich zu fest
gesurrt. Ich lies mir bewusst
Zeit, um nochmals richtig durch zuschnaufen und legte dann locker
los. Beim Blick auf die Uhr wusste
ich das es sehr schwer werden würde, meine
Zielzeit zu erreichen aber
unmöglich war es nicht. Leider gingen die Schmerzen in der Fußsohlen
nicht weg, was mich vermutlich nicht ganz rund laufen lies. Es
war sehr heiß , ich
sehnte die erste Verpflegungsstation herbei. Ich griff nach
Allem was kalt und flüssig
aussah. Durch das unrunde
Laufen bildeten sich
schnell größere Blasen und der Kampfgeist war weg. Mein
Kopf schaltete um auf
“Gemütlich” und fand
einfach den “Kampfmodus”
nicht mehr. Der Rest ist
dann schnell erzählt - auf
dem Highway wurde es zunehmend bewölkt, ein Wind kam auf und es
wurde angenehmer. Die Ziellinie habe
ich dann richtig genossen. Für diese letzten 300m
benötigte ich eine Ewigkeit. Nachdem ich alle abgeklatscht habe und
nach 10:34h mit einem
Zielsprung mein Finish
feierte, hörte ich endlich die Worte “YOU
ARE AN IRONMAN”, mit denen jeder Finisher im Ziel begrüßt
wurde.
Mein Fazit:
Ich bin zufrieden mit dem Wettkampf, die Fehler
sind natürlich ärgerlich. Mit etwas mehr “Biss” beim
Laufen, hätte ich zwar die 10:15h
noch packen können, aber
das trübt weder die Reise
noch den Wettkampf. Wir genießen
die letzten Tage hier, ich danke Manne Greiner für den
“Support vor Ort” und am
Donnerstag geht es dann zurück. So schön es hier auch ist, ich
freue
mich riesig auf
meine Familie, denn sie
ist es, der der größte Dank gilt. Ohne die Unterstützung
meiner Frau und der Kinder wäre das Projekt “Ironman 2015” für
mich nicht möglich gewesen.